Slalom fahren und das in die Kurve drücken
Endlich ging es heute weiter. Nach der letzten Stunde war ich heiß wie Frittenfett und wollte wieder so schnell wie möglich aufs Motorrad. Endlich Doppelstunde dachte ich mir. Da fährst du heute ewig.
Aber ich muss sagen, auch die verfliegt wie im Flug. Selbst wenn man nicht schneller als 30km/h fährt.
Für mich stand es heute außer Frage, das ich wieder auf die 125er steige. Michael, zur Erinnerung mein Fahrerlehrer (natürlich der beste der Welt ;-)), wollte mich auf eine Kawasaki ER-5 setzen.
Ich denke, er sah meine Erstauntheit (Angst will ich jetzt hier nicht schreiben) und war dann doch meiner Meinung, heute zuerst mit der 125 Intruder zu starten.
Nachdem meine grauen Zellen sich wieder dran erinnerten, wie das alles funktionierte, erstaunlicherweise gingen die anfänglichen Abläufe fast wie von selbst, fuhr ich mich ein.
Dann gingen wir wieder zum Stop and Go über.
In den 1. Gang schalten, Spiegelblick, Blinker setzen, Schulterblick, etwas Gas, die Kupplung kommen lassen und los.
Das machte ich ein paar mal. Michael verbesserte meine Fehler:
Zum Beispiel nicht als Albatros landen. Bedeutet: Wenn der Fuß auf dem Boden ist, bleibt er auf dem Boden. Nicht mitlaufen! Das Gewicht leicht auf die Seite, auf der man absetzen möchte und schon steht man. Verrückt!!
Ein Fehler den ich immer wieder mache, beim Anfahren nicht nach vorne schauen. Also kam ich immer leicht ins strudeln.
Als ich das dann korrigierte und es noch ein paar mal mehr oder weniger sauber machte, gingen wir über zum Slalom fahren.
Level 2
Michael erklärte mir, was er jetzt von mir sehen will und wie ich es zu machen habe. In der Theorie ganz einfach. Praxis…oha!!
Er zeigte es mir einmal mit der ER-5, wie das ganze Aussehen soll. Tja, sieht ja einfach und locker aus. Also, auf gehts!
Lange Rede kurzer Sinn…nicht mit dem Lenker lenken.
Schon wieder so eine verrückte Sache beim Motorrad fahren.
Ein Manko von mir, was mein alter Männerballett – Trainer (ja, hab ich auch gemacht) schon zu mir sagte: Du bist zu steif in der Hüfte.
Das mich das nochmal einholt, hätte ich auch nicht für möglich gehalten.
Also…zu steif in der Hüfte. Das Motorrad wird in die Kurven „gedrückt“.
Mmh…ok. Theoretisch logisch, praktisch für mich definitiv nicht.
Das merkt auch mein Fahrlehrer. Er sagt nur: “ Komm! Kuschelstunde“
Ich setze mich als Sozi bei Ihm hinten aufs Motorrad drauf und er fährt mit mir den Slalom. Und schon wieder ist es so einfach. Anscheinend!!
Irgendwann kommt dann der Punkt wo man sich fragt, ob ich dann doch zu untalentiert dafür bin. Aber beide Michaels wollen nicht aufgeben.
Jetzt fahre ich den Slalom und Michael ist der Sozi. Er drückt von hinten das Motorrad und ich kann mich eigentlich nicht dagegen wären. Auch so funktioniert der Slalom. So langsam zweifle ich an mir.
Nach ein bis zwei weiteren Versuchen hat Michael eine Idee. Ich höre im Ohr: „Komm an den Anhänger. Stell ab“. Was kommt denn jetzt, war mein erster Gedanke. Dann höre ich: “ Wir tauschen das Motorrad!“
Wie bitte? Dann fahr ich halt mit mehr Kubik über die Hütchen. Aber ich mache natürlich, wie mir geheissen wird.
Als ich die Intruder abstelle, zeigt er auf die Kawasaki ER-5 mit dem Kommentar, dass ich jetzt mit der fahre. Tiefes Luft holen und drauf.
Wir besprechen die Unterschiede der Maschinen, natürlich vor allem Leistungsunterschied von 14 PS zu 50 PS. Auch die Sitzposition und die Position der Füße sind jetzt Motorrad-Typischer.
Es geht los wie gelernt. Ich fahre mich mit der ER-5 mal ein. Eine ganz natürliche Sache ist es denke ich, dann mal am Gas kurz zu drehen.
Kaum gemacht höre ich durch den Knopf im Ohr: „Ich seh dich grinsen durch den Helm“. Das liegt aber wahrscheinlich eher an der Erfahrung des Fahrlehrers.
Jetzt aber!!!
Ich fahre mit ca.25 Km/h auf den Slalom zu. Ich habe etwas Probleme damit, die Geschwindigkeit zu halten. Ich finde am Gas einfach nicht die Position, weder um schneller, noch um langsamer zu werden.
Aber jetzt klappt es defintitv besser. Meistens zum Ende hin des Slaloms komm ich aus dem Rhythmus. Den Götter sei Dank haben diese Hütchen keine Gefühle. Aber seltsamerweise komm ich mit der 500er besser in Bewegung. Liegt sehr wahrscheinlich an der Bauweise der Maschine.
Am Ende klappt es schon mal ganz gut denke ich und die Fahrzeit ist leider vorbei. Ich wäre am liebsten solange gefahren, bis ich es komplett ohne Fehler hinbekommen hätte. Aber der nächste Schüler wartet schon.
Und wieder einmal freue ich mich auf die nächste Stunde!
Wie habt Ihr das Slalomfahren damals erlebt??
Erzählt es in den Kommentaren. Würde mich freuen.
Bleibt Gesund
Grüße euer Mueschel
Bildquelle: https://jeanmiolczak.wordpress.com