Der Name ist Programm. Der Name bleibt.
Nach langen Diskussionen mit Pro-und Contra Listen und der Einberufung eines Thing haben wir uns dazu entschlossen, den Namen Männerleben beizubehalten. Diejenigen, die unserem Content folgen wissen auch, dass wir sehr weltoffen und tolerant sind und bestimmt hier keine Menschengruppen oder Minderheiten ausschließen oder diskriminieren möchten. Des Weiteren distanzieren wir uns ganz klar von Chauvinismus gegenüber allen anderen Geschlechtern. Damit steht fest: Männerleben bleibt Männerleben.
und jetzt geht es los!
Es ist viel passiert seit meinem letzten Blog. Ich habe zwei Touren gemacht. Eine größere und eine kleinere, und wie bereits im Vorfeld angedeutet, habe ich mir Verstärkung geholt.
Die Personen, die uns auf Instagram folgen haben es schon mitbekommen: Johnny wird unser Team erweitern. Seine Vorstellung findet Ihr unter dem Menüpunkt: „Über uns!“ Johnny
Ich kann nur soviel sagen: Ich musste mir eine neue Speicherkarte für mein Handy kaufen, damit ich die ganzen Sprachnachrichten gespeichert bekomme! Wir könnten ein Hörbuch/ Podcast nur aus Sprachnachrichten machen. Aber es macht uns beiden sehr viel Spaß und wir sind mit Herzblut dabei. Johnny wird jetzt mit dem Führerschein beginnen. Auf Instagram werdet Ihr den Ablauf mit verfolgen können. Er wird sich hauptsächlich um den Video-Schnitt kümmern und Teile der Social Media Abteilung übernehmen.
So, aber jetzt geht es wirklich los!!! Mensch Mueschel, quassel nicht so viel!!
Vatertag – eine Tagestour oder der Iron Butt für Anfänger
Nach dem überraschend schönen Februar folgten zwei Monate Ernüchterung, was das Wetter betrifft!
Als dieses dann doch endlich wieder besser wurde und ein für Väter sehr hoher Feiertag im Raum stand, wurde kurzerhand mal eine kleine Tour geplant. Diese sollte auch zum „Warmfahren“ für die Schwarzwaldtour dienen.
Eine Tour, geplant ca. 190Km, nachher waren es 222Km, um sich einfach wieder richtig mit dem Moped vertraut zu machen. Dank Calimoto (keine bezahlte Werbung!) stellte Marc uns eine wunderschöne Rundtour zusammen.
An diesem Tag fuhren wir zusammen zum Schnelltest. Als dann alle Negativ getestet wurden, fuhren wir los.
Über bekannte Landstraßen fahrend, kamen wir dann nach den ersten schönen Kurven im Moseltal an und was machen Männer dann? Richtig! Erst mal pinkeln gehen! Mitten in den Weinbergen parkend hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf die Mosel und Luxemburg. Da gab es nur noch eine Richtung: Ab über die Grenze.
Durch die Landstraßen Luxemburgs, die im Gebiet der Mosel von Weinbergen geprägt sind, fuhren wir weiter Richtung Norden. Gegen Mittag kamen wir in der wunderschönen Stadt Echternach an. Dort gönnten wir uns dann mal was Kühles (Alkoholfrei!) und einen heißen Kaffeebohnen-Smoothie.
Grüße gehen hier an Marcel raus. Der mein Moped erkannt hat und mich im Café aufgesucht hat. Das war eine wirklich lustige Aktion. Wenn mitten in einer fremden Stadt einer deinen Namen ruft ;-). Aber wir Anfänger haben vergessen, ein gemeinsames Foto zu machen.
Nach dieser Pause fuhren wir weiter. Ein paar tolle Strecken und Kurven haben wir in der Eifel noch mitgenommen. Zwischendurch vielen ein paar Regentropfen, die aber nicht weiter schlimm waren. Viel schlimmer war, dass es anfing kalt zu werden.
Durch den Hunsrück in Richtung Hochwald fahrend wurde es immer kühler. Nach ca.150 km fingen dann doch, die Finger an zu schmerzen und der Allerwerteste meldete sich auch. Meine Konzentration ging so langsam dahin. Kurven fahren wurde immer anstrengender und irgendwann war ich einfach zu platt dafür. Dementsprechend war auch meine Ideallinie dahin und meine Geschwindigkeit ließ nach. Meine Kollegen ließ ich vor mir weg ziehen. Ich wollte Ihnen nicht den Spaß verderben. Aber sie waren so nett und warteten auf mich. Abends waren wir dann wieder Gesund und ich total fertig zu Hause.
Schwäbische Alb und Schwarzwald – (M)Eine Odyssee
Pfingsten stand dann endlich vor der Tür. Gerade so öffneten die ersten Hotels nach dem 3. Lockdown wieder und wir planten endlich unsere Schwarzwaldtour. Ausgehend von einem Startplatz in der Schwäbischen Alb bei Verwandten wurde der Rundkurs gecalimotet. Planung ist alles! Oder auch nichts sag ich nur. Wir fuhren mit den Autos nach Baden-Württemberg, die Mopeds auf dem Anhänger festgeschnallt. So wollten wir uns die Langweilige Autobahnfahrt sparen. Aber ob das jetzt cleverer war, lassen wir mal im Raum, oder besser, auf der Straße stehen.
Aus medizinischen Gründen war klar, dass wir auf jeden Fall nachts Strom brauchen werden. Deswegen und wegen dem Feiertag mussten wir die Hotels schon etwas vorher buchen. Spontanität ging hier nicht so gut. Also schliefen wir die erste Nacht in einem Hotel im Landkreis Freudenstadt. Die ließen seit genau einem Tag wieder Gäste zu. Also waren wir auch in diesem Moment die ersten und die einzigen Gäste in diesem Hotel. Hatte was von Zombies im Kaufhaus, nur nicht so postapokalyptisch. Den Abend verbrachten wir dann vor dem Getränkekühlschrank des Hotels.
Am nächste Morgen ging es frisch gestärkt los. Nach meinen anfänglichen Problemen mit den Satteltaschen und mehrmaligen immer wieder festzurren, hielten diese dann auch mal. (Halterung in Planung!)
Ich schätze mal, nach gut 1,5 bis 2 Stunden Fahrt waren wir auch schon mittendrin im Schwarzwald.
Landschaftlich einfach wirklich Atemberaubend. Über Balingen runter Richtung Schwenningen fuhren wir an Stuhlfels vorbei ins Donautal runter. Diese Strecke war schon der absolute Hammer. Mit diesen Felsformationen über der Straße und der weiten Flucht runter.
Durch Meßkirchen, Walbertsweiler ging es weiter mit einer Schleife nach Großschönau. Durch die App Calimoto (immer noch keine bezahlte Werbung) bekamen wir hier eine wirklich unfassbar tolle Strecke, die mir als Anfänger dann doch irgendwann anfing, alles abzuverlangen. Bestimmt noch Tage nach der Tour träumte ich von Kurven in einem Nadelwald.
Wir fuhren mal mehr, aber meistens wirklich weniger befahrene Straßen. Auf einer sehr schmalen Spur hatten wir sogar ein kleines Rennen mit heimischen Mountainbikern. Die konnten diese Strecke auswendig. Ich nicht!
Grüße gehen raus! 😉
An Kalkofen vorbei, über Mühlingen und Heudorf fuhren wir immer weiter. Eigentlich wollten wir noch in Schaffhausen vorbei und uns die Rheinfälle ansehen, aber das schafften wir zeitlich leider nicht.
In der Zwischenzeit ging bei mir so langsam die Konzentration aus. Nachdem wir zwischen Fützen und Ewattingen, und dann bei Bonndorf mal wieder herrlich kurvige Strecken hatten, wurde ich echt müde. Ein Boxenstop am Schluchsee war das Ziel und ich sehnte einen heißen Kaffee herbei. Leider war hier noch der Lockdown im vollen Gange und wir konnten uns als damals noch Ungeimpfte in kein Café oder Restaurant setzen.
Manchen Menschen sollte man keine Zeit zum Nachdenken geben. Auf jeden Fall kam dann Patric auf die Idee, hoch zum Feldberg zu fahren. Ein Foto vom Motorrad im Schnee war der Grund und das begeisterte mich natürlich total. Kaum gesagt, saßen wir schon wieder auf den Mopeds und fuhren in Richtung Feldberg.
Der Weg nach oben war schon anspruchsvoll. Nach unten war er aber noch schlimmer.
Zu allem Übel kam noch dazu, dass wir mit den Bikes gar nicht zu der Stelle fahren konnten, an der noch Schnee lag. Pustekuchen mit dem tollen Foto. als Entschädigung fanden wir aber eine kleine Bucht auf dem Weg nach unten, an der man eine tolle Aussicht hatte bis zum Schluchsee.
Das Shooting hinter uns, den Weg zum Hotel noch vor uns. Knapp über 200 km Kurvenfahrt waren befahren worden. Meine mangelnde Motorrad-Kondition und die Unerfahrenheit machten mir jetzt zu schaffen. Dementsprechend wurde auch meine Laune. Ich sage nur: Hunger, Müde, Pipi, Kalt. Alles gesagt. Meine zwei Kollegen kamen jetzt auch nicht mehr auf die Idee, irgendwelche zusätzlichen Kilometer hinzuzufügen.
„Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören!“ sagt ein deutsches Sprichwort. Diesen Moment hatte ich mal so richtig schön verpasst. Oder auch anders gesagt: Es blieb mir ja auch nichts anderes übrig. Also Arschbacken zusammen und durch. Leichter gesagt als getan.
Wenn auf dem Bike die Konzentration nachlässt, die Finger anfangen durch die Kälte zu schmerzen, Der Arsch weh tut und die Knie schmerzen, wird es nicht ganz ungefährlich. Meine mittlerweile „Ex-Kollegen“ fuhren vorne weg. Ich wollte Ihnen auch nicht den Spaß verderben (mal wieder nicht) und fuhr so schnell es noch ging hinterher. Meine Seele für einen Kaffee!
Wer das kennt weiß, eine gute Kurvenfahrt ist ab diesem Moment auch nicht mehr möglich. Deshalb kam ich auch nicht mehr mit ihnen mit.
Nach gefühlten Stunden der Fahrt kamen wir endlich in Kirchzarten an. In einem Gasthof, der wirklich auf seine Art einzigartig ist. Im Gasthaus Zum Löwen. Einem Gasthaus, an dem man den Generationenwechsel sieht und schmeckt.
Seit den 80er im Familienbesitz, haben dort jetzt die Söhne die Feder so langsam übernommen. Der eine gelernter Hotelfachmann, der andere Koch. Ich sage nur soviel: Wir hatten als Vorspeise eine Bärlauch-Suppe, mit von den Brüdern selbst gepflügten Bärlauch. Super lecker! So wie das ganze Essen. Dazu, das erste gezapfte Bier seit Monaten!!
Was ein Leben!
Am Abend regelte ich noch das Aufladen der Kameras und GoPros. Zum Spaziergang gab es dann noch eine kleine Pfeife mit leckeren TaK-Tabak. Dann ging es ab in die Kojen.
Am nächsten Morgen nach einem guten Frühstück sattelten wir wieder unsere Pferde und es ging weiter. Über Nacht hatte es zwar etwas geregnet, aber für den Moment war es Trocken. Das Ziel war die Bergwelt Kandel. Der Kandel liegt ca. 1240 m über dem Meeresspiegel und ist mit das beeindruckendste Bergmassiv im mittleren Schwarzwald.
Der Ausblick war einfach der Hammer.
Die Ausfahrt hoch zur Bergwelt habe ich mit gemischten Gefühlen in Erinnerung.
Einmal war die Straße ja natürlich super. Viele Kurven, eine wahnsinnige Aussicht, aber leider noch nass vom Regen der in der Nacht fiel. Dementsprechend hatte ich mal wieder eine kleine Blockade, was die Kurvenlage betrifft. Wenn wundert’s? Aber die Abfahrt empfand ich als noch schlimmer. Nicht nur dass ich Probleme mit den nassen Spitzkehren hatte, jetzt ging es auch noch Berg ab und ich verlangte alles von meinen Bremsen ab.
Mehr wie einmal stellte ich mich zwischendurch an die Seite, um sehr viele andere Motorrad-Fahrer (es waren wirklich viele GS-Fahrer) vorbei zu lassen. Sie waren alle viel schneller als ich und ich wollte kein Bremsklotz sein.
Endlich in Waldkirch angekommen, wurde die Strecke zuerst etwas ruhiger. In dieser Phase konnte ich mal durchatmen und das Hirn teilweise auf Sparmodus stellen. An Bleibach vorbei und durch Reichenbach fängt dann ab Freiamt die Strecke wieder an, etwas anspruchsvoller zu werden.
Wir fuhren eine Schleife und so ging es wieder ein Stück nach Süden Richtung Elzach. Danach vierließen wir den Schwarzwald so langsam wieder. Von Oppenau aus fuhren wir dann wieder Richtung Schwäbische Alb und zu unserem Ziel.
Dort wurde nach einer Tasse Kaffee die Motorräder wieder auf den Anhänger geladen. Damit war meine erste große Tour beendet.
Was mir am Ende blieb war die Gewissheit, dass ich auf jeden Fall an meinem fahrerischen Können Arbeiten muss. Niemals mehr wollte ich der Bremsklotz einer Gruppe sein. Auch wenn meine beiden Begleiter sagten, dass das alles nicht schlimm sei, zweifelte ich doch an mir selbst. Und natürlich, wie das bei Kollegen so ist: Wer den Schaden hat, braucht für den Spot nicht zu sorgen.
Damit endet der heutige Blog. Ich hoffe, es hat Euch gefallen. Lasst gerne einen Kommentar da.
Wir sehen uns.
Bleibt Gesund
Euer Mueschel