Wer träumt nicht davon? Mit einem Porsche 911-er mal auf der Arbeit vor zu fahren, nur um die dummen Gesichter seiner, in diesem Moment, sehr neidischen Kollegen zu sehen?
Oder mit einem Ferrari F40 (war in meiner Kindheit DAS Auto!) mal in den Städten den großen Macker raushängen lassen?
Mit den dicksten und am heftigsten getunten Karren deutscher Hersteller das andere Geschlecht beeindrucken??
Ich meine, diese Träume hatten viele, haben viele und werden noch viele haben. Aber warum ist das so? Geltungsbedarf? Minderwertigkeitskomplexe? Oder einfach nur Angeberei? „Seht her! Das kann ich mir leisten!!“ Frei nach dem Motto: „Braucht kein Mensch, muss ich haben!“
Darüber könnte man jetzt wahrscheinlich eine wissenschaftliche und psychologische These schreiben. Keine Angst, hab ich nicht vor.
Oder ist es wirklich das Aussehen und die Qualität, die den Wunsch nach so einem besonderen Fahrzeug in uns entstehen lässt?? Klar halten in der Statistik viele Porsche lange. Es gibt auch viele Porsche – Oldtimer, aber dafür ist auch die Zahl derer, die im Winter oder sogar schon bei schlechtem Wetter , auf unseren Straßen unterwegs sind sehr gering.
Aber in erster Linie wollen wir hier ja über Motorräder sprechen, also sprechen wir über Motorräder!
Im Großen und Ganzen gibt es da nicht viele Unterschiede zu den Vierädern. Wobei? Doch eigentlich schon…
Wenn man sich in der medialen Community umsieht, fällt direkt auf, dass auch Mittelklassemotorräder, über Jahre gehegt und gepflegt werden. Die jeweiligen Besitzer sehr stolz auf diese sind und immer noch von diesen in höchsten Tönen schwärmen. Ich wüsste jetzt kaum jemanden, der von einem 20 Jahre alten Corolla schwärmt (Standard-Ausführung und nur als Beispiel genannt), wie ein treuer Suzuki-Fahrer von seiner Bandit oder seiner GSXR, der Kawa-Fahrer seiner ZX, der Honda-Fahrer seiner CBR oder was auch immer. Hier könnte man unzählige Beispiele nennen. Natürlich auch bei der europäischen Fraktion: Ducati Monster, Triumph Bonneville oder einen Boxer von BMW sind nicht selten Liebhaberstücke vom Neukauf bis zum Oldtimerdasein.
Worauf ich eigentlich hinaus will, dass der Durchschnitts-Motorradfahrer in der Regel seinem Gefährt sehr treu ist. Obwohl die Zweiräder ja im Verhältnis zu den Autos doch noch relativ günstig sind.
(kleiner VW UP Basis ca.14.000€ lt. VW-Internet-Seite. Dafür bekommt man schon was richtig Tolles beim Moped-Händler!)
Marken über Marken
Wenn man sich den Markt in der heutigen Zeit genauer betrachtet und mal nicht durch die Markenbrille schaut, steht eigentlich eins fest:
Wirklich schlechte Motorräder gibt es in der Regel nicht mehr (Ausnahmen gibt es immer).
Als Beispiel: Wer sich die Dauertest in der MOTORRAD-Zeitung ansieht, wird feststellen, dass sich dort nach aktuellem Stand eine Harley auf Platz 1 befindet. Richtig gelesen…eine Harley-Davidson.
Das Klischee von ständig tropfenden Maschinen, die mehr in der Werkstatt stehen als sie auf der Straße fahren, ist denke ich so nicht mehr richtig.
Das Image der Marke Harley ist bekannt. Harley bedeutet Freiheit mit einem Hauch anarchistischem Touch eines Rebellendaseins und nur für Hartgesottene. Living the amercian dream. Easy rider! Der Inbegriff fürs Chopper fahren. Lange gerade Straßen, dem Sonnenuntergang entgegen und dazu das brummen des 90 Grad V2-Motors. Mega oder?
Was macht aber ein Tourenfahrer? Einer der 2 Wochen am Stück, in gerader Sitzposition, mit großem Tank und Alu-Koffern durch Europa fahren möchte? Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser sich eine Harley nimmt ist sehr gering. (Wobei in diesem Segment H-D nächstes Jahr die Pan-Amercia angekündigt hat). Auch wird er sich keine Supersportler nehmen. Er möchte dann einfach gerne den Comfort und den Luxus, den ein Reisender braucht. Wie zum Beispiel bei “ ihrer kaiserlichen Hoheit“ , der BMW R1250 GS. Kein anderes Moped hat seit Jahren solche Verkaufszahlen. Schneidet immer sehr gut in Tests ab, wenn sie nicht sogar diese gewinnt.
Ein Bilderbuch-Motorrad, was Qualität und Luxus verspricht. Beim Design kann man sich streiten, aber wie schon gesagt, seit Jahren unangefochtene Nummer 1. Wobei Ducati gerade mit der neuen Multistrada eine wahnsinns Reiseenduro auf den Markt geschoben hat, die denke ich der BMW Druck machen kann.
Aber bleiben wir mal bei den Choppern.
Alternativen?
Ja gerne, aber bitte nicht für mich!
Bei aller Liebe. Jeder weiß, das die Harley oder die GS im höheren Preissegment liegen. Die Sporster von Harley fängt bei rund 10.000€, nach oben offen, die BMW Adventure-Tourer ohne Zusatzklicks und Extras bei 16.000€ an. (Webside der Hersteller)
Das stoßen viele Mopedliebhaber an die Grenzen. Aber dem Markt sei Dank, gibt es ja Alternativen.
Jetzt würde aber einer gern im Chopper-Style durch die Gegend cruisen.
Mit einer Harley zu den Cafés oder Treffen zu fahren ist halt einfach was tolles, aber wie schon gesagt, eine gewisse Preisspanne ist da vorgegeben. Jetzt bauen aber nicht nur die Amis wie Harley, Indian oder Buel Chopper, sondern auch die großen japanischen Hersteller.
Yamaha hat mit der XV einen tollten Cruiser. Oder die 500er Honda Rebel, die jetzt sogar mit der 1100er einen großen Bruder bekommt. MC-Style mit japanischer Zuverlässigkeit. Vom Preis gar nicht zu sprechen. Die Honda Rebel 500 liegt bei 6.500€, der Preis der 1100 ist noch nicht bekannt, die Yamaha XV ist mit 9.800€ schon die teuerste in unserem Trio.
Ich weiß auch, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen darf. Die größeren Harleys haben 1800er Motoren (108 und 114 Inch), und dementsprechend auch diesbezüglich eine andere Liga. Aber es ist einfach die Alternative für den kleineren Geldbeutel. Und Spaß machen diese auch!
Die Kehrseite der Medaille: Klar! Der MC-Rocker fährt i.d.R. nicht mit einem Japaner zu seinen Treffen. Eine Glaubensfrage! Und auf jeden Fall auch sehr individuell und nicht verallgemeinbar, bevor es hier zum großen Shitstorm kommt. Aber in solchen Momenten spielt dann auch das Prestige eine Rolle.
Unterm Strich bleibt aber dann doch zu sagen: Egal mit welcher Marke, Typ oder Art man unterwegs ist, generell kommt man mit allen von A nach B.
Im Ort darf ich auch nur 50km/h und auf Landstraßen nur 100km/h fahren, egal ob ich 25 PS, 50 PS oder sogar 200 PS habe. Und wer Europaweit fährt weiß auch, dass Deutschland eins der letzten Länder ist, in dem man noch frei fahren darf auf der Autobahn. Wie gesagt, wir lassen die Supersportler und Knieschleifer mal außen vor.
Wenn ich jetzt den Beschleunigungsaspekt noch nehme:
Meine Kawasaki ER6 Baujahr 2007 schafft es laut Papieren in 3,9s von 0 auf 100km/h. Ich habe es noch nicht getestet und ich glaube auch nicht wirklich, dass meine Kawa das noch packt. Aber sie kommt in die Nähe dieser Zeiten. So what? Also was bringt mir eine Maschine mit mehr PS??
Ja ich weiß, es gibt noch die Aspekte der Beschleunigung von 50km/h auf 100km/h, oder von 100km/h auf 150km/h, das Rausbeschleunigen usw. Für den Kick (das klingt jetzt eher nach einer Droge, aber ist es das nicht auch?) sind natürlich höhere Drehzahlen und mehr Newton auf dem Asphalt nötig.
Aber man wird ja auch älter und reifer….manche jedenfalls!!
Aber ist nicht der Weg das Ziel? Natürlich soll jeder Motorradfahrer irgendwann und irgendwo gesund ankommen, aber fahren wir nicht Motorrad wegen des Fahrens? Das Gefühl vom zwanglosen Tun? Den Wind der uns umgibt? Manche reden sogar von Freiheit. Für mich ist einfach:
Kopf aus, Motorrad an. (Ja ich denke trotzdem beim Fahren!!)
Demnach wäre es doch fast egal, mit welchem Fahrzeug, oder?
Denn auch mit einem Porsche steht man im McDrive an!
Ich hoffe, das war nicht zu lange für euch! Dieser Blog hängt schon seit Anfang mit hier in meinen Beitragsentwürfen drin und wartet nur darauf, geschrieben zu werden. Jetzt bin ich sehr froh, dass er online geht.
Übrigens, als ich den Porsche im McDrive sah, war ich gerade bei Subways.
Wie ist Eure Meinung zu den Marken dieser Welt?? Es gibt eine Kommentar Funktion. Lebt Sie aus! Hätte gerne mal wieder was normales in den Kommentaren und nicht nur Spam.
DlzG und bleibt Gesund
euer Mueschel
(Quellen: Das WorldWide Web der einzeln genannten Firmen)