Zelte, Stollen und der ACT – Teil 2

Immer dieselbe Leier: Ja ich weiß. Ich hänge mal wieder hinterher. Tut mir leid. Es gibt nichts zuverlässigeres, als auf meine Unzuverlässigkeit beim Schreiben. Ich weiß gar nicht, ob wir mal drüber gesprochen haben oder ob ich das mal erzählt habe. Wenn ich einen Blog schreibe, muß ich es, klingt komisch, fühlen. Ich kann mich nicht zwingen zu schreiben. Wenn es kommt, dann kommt es. (ok, ist anders gemeint, wie es hier steht). Denke wir fangen schnell an.

Also, Zelt, Reifen, Isomatte und Schlafsack waren geregelt. Hoffen wir nur noch auf gutes Wetter und das der Juli schnell kommt. Und zack, da ist er auch schon.

Packen 2.0

Nur mal vorne Weg, das ist mir erst im Nachhinein klar geworden. Ich hatte Euch bei Instagram gefragt, ob ich zuviel Zeug mitnehme. Natürlich waren da sehr viele Sachen dabei und vieles war auch eher Mittelprächtig geplant. Darüber hatte ich ja im 1.Teil schon gesprochen. (Nachzulesen hier).
Aber egal ob ich jetzt nur die 4 Tage gefahren bin, oder ob ich 14 Tage gefahren wäre. Vom Packmaß macht es keinen Unterschied. Ob ich jetzt 5 Unterhosen mehr oder weniger dabei habe, spielt doch fast keine (Gepäck)Rolle. Zelt, Schlafsack etc. das waren die Sachen, die den Bock so groß haben auftürmen lassen. Dafür fand ich es eigentlich gar nicht so schlecht. Und Alma hat das auch noch gut weggesteckt und hat sich eigentlich super fahren gelassen.

Die original Vario-Koffer von BMW, egal wie clever und Unlogisch zugleich sie sind, lassen sich auch gut als Campingstuhl umfunktionieren. Meine MoskoMoto Backcountry kommt eh immer mit (Ich liebe das Teil einfach) und alles gut verzurt mit dem Green Chili ADV Gear- Set. Irgendwie habe ich dann auch noch die Enduro-Stiefel dazwischen gepackt bekommen.

Ab in die Eifel

Gegen 11 Uhr morgens ging es dann los. Hauptsächlich über Land immer gen Norden. Bei tollem Wetter und großer Vorfreude fuhren Alma und ich in die Eifel. Das Gewicht machte sich natürlich bemerkbar, aber wie schon erwähnt, im Großen und Ganzen lies es sich sehr gut fahren.
Einmal hatten wir einen Schreckmoment, als ich in einem Kreisel zu langsam wurde und ins straucheln geraten bin. Aber nichts passiert. Wieder Luft holen und weiter ging es. Durch die schattigen Wälder der Eifel mit sehr tollen Kurven kam ich gegen 14.30 Uhr in Hürtgenwald an.

Das Gelände des MSC Kleinhau vom oberen Wiesenplatz aus

Angekommen an einem sehr schönen großem Gelände, der umringt war von Wiesen und Feldern. Etwas das Gelände Bergab stand dann das Vereinshaus des MSC Kleinhau und die große und kleine Motorcrossstrecke. Dessen Benutzung auch möglich war. Dann ging es weiter zur Anmeldung und dann zum Zeltaufbau. Mit meinem „Nachbarn für 3 Tage“ Piet, der extra aus Berlin mit seiner Husky Norden anreiste, verstand ich mich direkt gut. Also ging es ans auspacken und Zelt aufbauen. Ich mußte zuerst mal schauen, wo ich alles hingepackt hatte. Verrückt!

Camp aufgebaut

Nachdem sich alle Teilnehmer beschnuppern konnten und Mirco Nagler uns alle begrüßt und den Ablauf des Camps erklärt hatte, gab es auch was Gegrilltes zum Abendessen. Vorher zeigten uns noch 2 junge Fahrer des MSC, was man mit E-Motorcrossbikes alles anstellen kann. Die in Fachkreisen genannten „Akkuschrauber“ hatten ganz schön Power auf dem Hinterrad.

der „Akkuschrauber“ kann fliegen. Ich weiß leider nicht mehr, was er fuhr

An diesem Abend lernte ich auch den lieben Andre „Draussenjung“ und sein KTM-Team endlich mal persönlich kennen. Ein super Typ, eine super Crew. Wir hatten ein paar tolle Tage zusammen. Hat echt ein Haufen Spaß gemacht mit Euch und hat für mich das Camp nochmal ein bisschen besonders werden lassen. Ich glaube noch 2 Tage mehr und ich hätte eine Bewerbung zu KTM Deutschland geschickt.😅 Vielen lieben dank an Euch.
Auf jeden Fall hatte ich dan diesem ersten Abend schon mehr Bier getrunken wie die 3 letzten Wochen davor. Zusammen!

ohne Worte

Luft? Was ist das?

Am nächsten Morgen kletterte ich irgendwann aus meinem Zelt. Aber irgendetwas war die Nacht hier komisch. Ich habe schon mehrere Nächte auf der Isomatte verbracht und hatte aber noch nie so den Boden gespürt wie in dieser Nacht. Soviel härter kann der Boden in der Eifel auch nicht sein. Vor allem nicht für einen Saarländer.

Ich erzählte das meinem Nachbarn und er vermutete vielleicht, da ich die Matte im warmen aufgepumpt hatte bzw die Matte sich selber, das da jetzt halt Luft fehlt. Ok, schauen wir mal nach. Also nahm ich die Matte aus dem Zelt und siehe da: Der Verschluß war gar nicht zu. Wie dumm muß man sein?

Kleiner Spoiler vorne weg: Die nächste Nacht war um einiges besser.😅

Also bei einem reinen Ein-Mann-Zelt wird es aber eng

Trainingstag. Aber leider nicht mein Tag

Nach einem tollen Frühstück gingen auch schon die ersten Biker auf die Motorcross-Piste und versuchten ihr Glück. Auch die ersten Trainings fingen an. Ich hatte noch etwas Zeit bis zu meinem Training, also ging ich zur „Ausstellungsmeile“. Neben KTM war auch Touratech mit ihrem großen Anhänger vor Ort und Yamaha mit mehrere Versionen der Tenere 7.

Gegen Mittag war dann mein Training an der Reihe. Und ich freute mich schon sehr, da ich abends Kate persönlich kennengelernt habe und es eine Ehre für mich war, daß ich ein Training bei Ihr hatte. Bekannt durch Instagram, durch den Bears Podcast, und weil sie einfach eine ganz liebe Person ist, freute ich mich schon sehr auf das Training. Diese Trainings wurden vom Mammutpark angeboten.

früher Rally gefahren, heute mich an der Backe.
die einzelnen Einheiten waren immer schnell ausgebucht
Lone some Eierkopp

Obwohl das Training auf dem matschigen Gelände (es wurde noch zwischendurch bewässert) sehr viel Spaß machte, war es einfach nicht mein Tag. Ich bekam die Kurvenfahrt im Stehen nicht wirklich hin. Obwohl diese mir damals im Mammutpark sehr gut erklärt und beigebracht wurde, wollte es mir an diesem Tag einfach nicht gelingen. Meine Blickführung war eine Katastrophe und mein Lenkverhalten auch. Alma wollte einfach nicht so wirklich wie ich will oder besser gesagt, ich gab Alma nicht die Impulse, die sie brauchte und die ich gerne gehabt hätte.

Dies zog sich leider auch durch das ganze Training durch. Etwas deprimiert und Niedergeschlagen fuhr ich hoch zu meinem Zelt und ärgerte mich über mich selber. Auch die Frage, ob das Offroad fahren überhaupt das richtige für mich ist oder ob ich einfach mittlerweile zu alt, steif und kaputt dafür bin. Die Hüfte bewegt sich nicht mehr so wie früher und auch die Kraft und Ausdauer sind weniger geworden.
Oder ist Alma vielleicht doch das falsche Motorrad? Diese Sachen gingen mir durch den Kopf.

Missmutig ging ich zum KTM-Stand. Andre fragte direkt was los ist und erzählte Ihm, wie mein Training verlaufen ist. Aber wir diskutierten gar nicht lange. Andre sagte zu mir, ich solle meine Klamotten wieder holen gehen. Dann gab er mir die neue CFMoto 450 MT und wir fuhren zu einem kleinen Wiesenplatz, an dem zwischendurch auch Trainings in englischer Sprache angeboten wurden.

Hier ging Andre auch direkt auf meine Fehler ein und lies mich mit der leichten CF Moto den Parqour mehrmals fahren. Und auf einmal klappte es auch. Natürlich war es wirklich sehr viel einfacher, mit der 450er im Stehen zu fahren. Aber jetzt packte mich dann doch noch der Ehrgeiz und ich sagte zu Andre, jetzt will ich das auch mit Alma fahren. Also tauschten wir nochmal die Maschinen und ich fuhr das gleiche mit der BMW. Es war auf jeden Fall nicht mehr ganz so einfach, aber es funktionierte. Der „Draussenjung“ zeigte mir dann auch noch, was alles mit der BMW möglich ist.
Fazit: Es liegt am Fahrer, nicht am Material.

(Der nächste Abschnitt ist nicht für meine Frau gedacht. Bitte überspringen Hase)
Ich gebe auch zu: Seitdem habe ich auch einen kleines Auge auf leichtere Motorräder geworfen. Niemals würde ich meine GS hergeben, aber so ein kleines 2. Motorrad würde mir schon gefallen. Abends machte ich dann mit dem Mitarbeiter von Touratech (sorry Namen vergessen) (( seine Name ist Thomas. Danke für die Info Andre 😉)) eine Probefahrt am nächsten Morgen mit der BMW F900 GS aus. Und ich kann auch nur sagen, die macht auch richtig Spaß zu fahren. Es war leider nicht erlaubt, diese im Gelände zu testen, aber selbst mit Stollengummis machte die 900er Laune auf der Straße. Besonders das Preis-Leistung Verhältnis ist was ganz anderes als bei einer Boxer-GS. Aber auch die CFMoto machte sehr viel Spaß und ist natürlich nochmal leichter als die 900er. Auch nochmal günstiger. An ihr kleppt halt das Manko der chinesischen Qualität. Da werden wir bestimmt im nächsten Jahr mal mehr wissen und mal schauen, was Langzeitstest ergeben werden.

Vielen dank nochmal an Andre für deine Zeit und Mühe!

Den Abend ließen wir wieder bei einem guten Abendessen und kühlem Bier ausklingen. Wir saßen abends in einer gemütlichen Runde mit den Jungs und Mädels von Touratech, KTM, Yamaha, Garmin und Nexx zusammen. Dazwischen dann ich🤣. Aber einfach solchen Leuten abends mal zuzuhören ist schon ein richtig Interessant und hat einen spannenden Abend zur Folge gehabt.

Long way ins Saarland

Nach dem Frühstück machte ich micht dann fertig, um die bereits erwähnte Testfahrt mit der BMW F900GS zu machen. Als ich wieder im Camp ankam ging die Nachricht rund, dass abends ein schweres Gewitter aufziehen würde. Mir machen nachts Regen und Gewitter im Zelt nichts aus, habe keine Probleme damit. Aber ich hatte extremen Respekt davor, mit den Stollen im Starkregen zu fahren. Befeuert dadurch, dass wir von Sonntag auf Montag nach Norddeutschland in den Familienurlaub gefahren sind, entschloß ich mich, mein Zelt früher abzubauen und gegen Mittag die Heimreise anzutreten. Organisatorisch zu Hause war das auf jeden Fall die richtige Entscheidung.

Also packte ich meine Sieben Sachen, verabschiedete mich bei allen, die ich kennengelernt habe und zu diesem Zeitpunkt auch getroffen habe und machte mich auf den Heimweg.

Entlang der äusseren Eifel angrenzend zu Belgien fuhr ich richtung Heimat. Viele Pausen machte ich nicht, ausser für mal zu trinken oder Pipi zu machen. Und so genoßen Alma und ich die letzten Kilometer in diesem Spätsommer.

Unterm Strich war das Camp des ACT eine tolle Sache. Viele tolle Mesnchen kennengelernt und alle mit dem selben Nagel im Kopf. Ich hoffe, daß ich in naher Zukunft mein fahrerisches Können verbessern kann und dann demnächst meine ersten Adventures Country Track fahren kann.

Seid Ihr schon ACT-Tracks gefahren? Erzählt uns davon in den Kommentaren.

Bis Bald

Euer Mueschel

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